Sonntag, 6. Januar 2013

Das Schicksal ist ein mieser Verräter [Rezension]

Das Schicksal ist ein mieser Verräter

von John Green

Originaltitel: The Fault in Our Stars
Deutscher Titel: Das Schicksal ist ein mieser Verräter
Verlag: Hanser Verlag
Seitenzahl: 285
Preis als Hardcover: 16,90 € [DA] | 12,95 € [EA]
Preis als Taschenbuch: -/- [DA] | 7,90 € [EA]
Preis als Kindle Edition: 12,99 € [DA] | 5,87 € [EA]
Leseprobe: Das Schicksal ist ein mieser Verräter
DA = Deutsche Ausgabe, EA = Englische Ausgabe

Über den Autor

John Green, 1977 geboren, erlangte bereits mit seinem Debüt Eine wie Alaska (Hanser, 2007) Kultstatus unter jugendlichen Lesern. Das Buch wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. war es für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. Darauf folgten die Jugendromane Die erste Liebe (nach 19 vergeblichen Versuchen) (2008) und Margos Spuren (2010), ebenfalls nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis und ausgezeichnet mit der Corine. Inzwischen wird Green mit Philip Roth und John Updike verglichen. Er lebt mit seiner Frau und seinem kleinen Sohn in Indianapolis.

Beschreibung

„Krebsbücher sind doof“, sagt die 16-jährige Hazel, die selbst Krebs hat. Sie will auf gar keinen Fall bemitleidet werden und kann mit Selbsthilfegruppen nichts anfangen. Bis sie in einer Gruppe auf den intelligenten, gut aussehenden und umwerfend schlagfertigen Gus trifft. Der geht offensiv mit seiner Krankheit um. Hazel und Gus diskutieren Bücher, hören Musik, sehen Filme und verlieben sich ineinander - trotz ihrer Handicaps und Unerfahrenheit. Gus macht Hazels großen Traum wahr: Gemeinsam fliegen sie nach Amsterdam, um dort Peter Van Houten zu treffen, den Autor von Hazels absolutem Lieblingsbuch. Ein tiefgründiges, emotionales und zugleich freches Jugendbuch über Krankheit, Liebe und Tod.

Rezension

"Das Schicksal ist ein mieser Verräter" ist eines dieser Bücher, beidem ihr euch am besten ein Päckchen Taschentücher daneben legt. Ich versichere euch: Ihr werdet feuchte Augen bekommen, die an manchen Stellen einfach überlaufen werden.

Das Buch ist unglaublich emotional ergreifend. Jeder der bei diesem Buch keine feuchten Augen bekommt, muss ein Herz aus Stein haben.
Die Geschichte ist im Grunde ganz einfach: Hazel ist siebzehn Jahre alt und hat Lungenkrebs, die Überlebenschancen stehen gleich null. Dann trifft sie Gus, der ebenfalls Krebs hat, und verliebt sich ihn in. Es ist die Geschichte einer Liebe, von der jeder weiß, dass sie nicht von langer Dauer sein wird, dennoch sind Hazel und Gus gewillt, jeden einzelnen Tag davon zu genießen.
Die Story ist recht einfach, aber zugleich auch kompliziert. John Green schafft es einfach, eine Geschichte zu erzählen, die ins Herz trifft. Die Kapitel kann man als einzelne Ausschnitte aus Hazels Leben sehen, denn sie hängen selten unmittelbar zusammen. Meistens verstreicht zwischen ihnen eine Zeit lang, ohne das etwas wichtiges passiert. Das Buch fasst also nur die Schlüsselsituationen zusammen und befasst sich nicht mit unwichtigen Nebensträngen. Wahrscheinlich ein Grund dafür, dass dieses Buch einem so nahe geht.

Die Charaktere Hazel und Gus sind zwei vollkommen verschobene Individuen und würden von Außenstehende wohl durchaus als "nicht mehr ganz dicht" bezeichnet werden. Aber beide haben ihren eigenen Weg gefunden, mit den Krebs fertig zu werden, oder besser gesagt: ihn zu ertragen. Die Chemie zwischen den beiden stimmt einfach und ist zu hundert Prozent glaubwürdig. Ich persönlich hätte mich jedoch etwas mehr Dialog zwischen den beiden gewünscht, oder einfach mehr Zeit, die sie zusammen verbringen können. Aber wie gesagt, der Krebs hat etwas dagegen ...
Einzig die Nebencharaktere bleiben vollkommen blass im Hintergrund: Hazels und Gus Eltern. Sie haben zwar durchaus ihre Auftritte, bleiben in meinen Augen jedoch nur ständig weinende und überfürsorgliche Statisten. Hier hätte ich mir persönlich etwas mehr Tiefgang gewünscht.

Das Buch ist unglaublich anstrengend. Definitiv keine flockig-leichte Gelegenheitslektüre. Die Geschichte bringt einen zum Nachdenken und berührt einen. Am Ende habe ich Rotz und Wasser geheult. Mehr muss ich dazu, glaube ich, nicht sagen ...

Das einzige, was mich stellenweise gestört hat, war der Schreibstil. Er war, in meinen Augen, stellenweise einfach zu dick aufgetragen. Vor allem wenn es an Zitate geht, die man drei oder vier mal lesen muss, um sie ansatzweise zu verstehen. Definitiv nichts für weniger eloquente Menschen ... Etwas weniger, wäre hier wohl mehr gewesen. Viele mögen mir hier wohl widersprechen, aber es ist eben meine Meinung.

"Das Schicksal ist ein mieser Verräter" ist ein grandioses und pädagogisch wertvolles Jugendbuch, das definitiv seine Lobeshymnen wert ist. Die Geschichte ist vollkommen glaubwürdig und die Protagonisten so skurril und liebenswert, wie sie nur sein können. Legt definitiv Taschentücher in Reichweite, wenn ihr dieses Buch beginnt. Ihr werdet sie brauchen!
Eine klare Kaufempfehlung von mich!

Wertung
Story: 4,5/5
Charaktere: 4/5
Sprache/Schreibstil: 3,5/5
Emotional: 4,5/5
Endwertung: 4,125
Altersempfehlung: 14 Jahre



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