Sonntag, 14. Oktober 2012

Lost Land - Die erste Nacht [Rezension]

Lost Land
Die erste Nacht

von Jonathan Maberry

Originaltitel: Rot & Ruin (Benny Imura #1)
Deutscher Titel: Lost Land - Die erste Nacht
Verlag: Thienemann
Seitenzahl: 528
Preis als Hardcover: 16,95 € [DA] | 14,99 € [EA]
Preis als Taschenbuch: -/- [DA] | 7,99 € [EA]
Preis als Kindle Edition: 14,99 € [DA] | 5,53 € [EA]
Leseprobe: Lost Land - Die erste Nacht
Beim Verlag bestellen: *HIER*
DA = Deutsche Ausgabe, EA = Englische Ausgabe

Über den Autor

Jonathan Maberry (geboren 1958) hat nach einer beachtlichen Karriere als Jujitsu-Kämpfer eine Reihe von Horror-Romanen verfasst, ist New York Times-Bestsellerautor und wurde mehrfach mit dem Bram Stoker Award ausgezeichnet.
Er verfasst Graphic Novels für Marvel Comics und Drehbücher für Spielfilme wie Wolfman.

Jonathan Maberry lebt in Warrington, Kentucky, und freut sich auf einen Besuch auf seiner Website.

Beschreibung

In Mountainside gelten strenge Gesetze. Wer 15 ist, muss selbst für seinen Unterhalt sorgen, anders ist das Überleben nicht möglich. Da er keine Alternative hat, geht Benny Imura bei seinem Bruder in die Lehre, einem bekannten Zombiejäger. Er hasst Tom, den er für den Tod ihrer Eltern verantwortlich macht, hält ihn für skrupel- und verantwortungslos. Doch dann erlebt er einen Jäger, der die Untoten respektiert und versucht, ihnen einen würdevollen Tod zu ermöglichen. Denn sie waren einmal Menschen, die liebten und geliebt wurden. Und er erkennt, dass die wahre Gefahr im Lost Land nicht von ihnen ausgeht. Wirklich kaltblütig sind Menschen wie Rotaugen-Charlie und sein Clan, brutale Herren über Leben und Tod. Als sie Nix, seine Freundin, entführen, zieht Benny an Toms Seite in einen Kampf mit höchst ungewissem Ausgang ...

Rezension

Trotz der optisch ansprechenden Gestaltung des Buches und des guten Klappentextes (und der guten Rezensionen) tat ich mich anfangs etwas schwer mit dem Buch, was hauptsächlich am Protagonisten Benny lag. Ich konnte seine naive Sichtweise und das doch recht kindische Verhalten nicht leiden. Seine anfänglichen Beweggründe und Meinungen waren einfach zu unbegründet und das der Luft gegriffen. Das ändert sich erst, als Benny bei seinem großen Bruder Tom in die Lehre geht und das Leben außerhalb des Dorfes kennenlernt. Zwar ändern sich hier Bennys Ansichten, das geschieht jedoch teilweise einfach zu schnell und zu unvorbereitet. Kaum sieht er, wie ein Zombie misshandelt wird, wirft er seine Meinung komplett über den Haufen. Allerdings ist dies nur am Anfang so und Benny schafft es im Verlauf der spannenden Geschichte bei mir ein paar Pluspunkte einzufahren. Genau genommen ist diese zu schnelle Entwicklung Bennys auch das einzige, was ich wirklich an dem Buch zu kritisieren habe.

Die Geschichte ist einfach und dennoch spannend und schafft es, den Leser bei der Stange zu halten. Die richtige Action kommt zwar erst spät, wird aber von intelligenten Dialogen und nachvollziehbaren Nebenhandlungen eingeleitet. Lost Lands stellt den Leser erstmals vor die Frage: Sind Zombies wirklich böse? Dabei lasse ich meine eigene Meinung ganz aus dem Spiel und sage: Beide Blickwinkel werden gut ausgeleuchtet und das typische Schwarz/Weiß-Bild anderer Zombieromane wird ausgegraut. Definitiv ein schöner Denkansatz, sowohl vom Autor, als auch von den Charakteren.

Damit kommen wir zum zweiten Punkt. Wie oben schon erwähnt konnte Benny mich anfangs überhaupt nicht überzeugen und stellenweise hapert es bei ihm einfach an Individualität. Es fehlt (wie bei so vielen Bücher) das gewisse Etwas um ihn wirklich einzigartig zu machen. Die Nebencharaktere waren allesamt gut, vor allem Nix und auch der Antagonist Rotaugen-Charlie. Die einzige wirkliche Enttäuschung war für mich Bennys Bruder Tom, der durch seine heroische Sichtweise einfach nur unglaubwürdig herüberkam. Ich konnte Benny wirklich verstehen, warum Tom ihm mit seinen Samurai-Weisheiten auf die Nerven ging, mir als Leser erging es ähnlich. Auch wenn gegen Ende versucht wurde, Tom durch diverse Emotionen mehr Menschlichkeit einzuhauchen, kam bei mir kaum etwas davon an. Tom war von Anfang an der Charakter, zu dem ich keinen wirklichen Draht fassen konnte. Ich hoffe wirklich, dass in den folgenden Bänden Benny den aktiven Part spielen wird ^^

Am Schreibstil gibt es absolut nichts zu meckern, denn er war flüssig, stilgerecht und passte zu Bennys Charakter.

„Lost Land – Die erste Nacht“ weiß im inzwischen doch etwas ausgelutschtem Genre der lebenden Toten mit neuen Facetten zu überzeugen und verzichtet auf das typische Schwarz/Weiß-Bild einer postapokalyptischen Welt. Mit einer packenden Story, die an alte Westernszenarien erinnert und gut gezeichneten Charakteren fühlt man sich wohl. Definitiv eine Kaufempfehlung!

Wertung
Story: 4/5
Charaktere: 3,5/5
Sprache/Schreibstil: 4,5/5
Emotional: 4/5
Endwertung: 4
Altersempfehlung: 14 Jahre


Vielen Dank an



und den



für dieses Rezensionsexemplar!

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