Montag, 26. Dezember 2011

Die Auswahl - Cassia & Ky [Rezension]

Die Auswahl
Cassia & Ky

von Ally Condie

Originaltitel: Matched
Seitenzahl: 452
Preis als Hardcover: 16,95 €
Preis als Taschenbuch: -/-
Preis als Kindle Edition: 14,99 €

Klappentext

Das System sagt, wen du lieben sollst - Aber was sagt dein Herz?
Stell dir vor, du lebst in einer Welt, die ein absolut sicheres Leben garantiert. Doch dafür musst du dich den Gesetzen des Systems beugen: den Menschen lieben, der für dich ausgewählt wird.
Was würdest du tun?
Für die wahre Liebe dein Leben riskieren?

Für die 17-jährige Cassia ist es der wichtigste Tag ihres Lebens: Heute erfährt sie, wen sie mit 21 heiraten wird - wen das System für sie ausgewählt hat. Es könnte jeder Junge aus Bria sein, doch zur großen Überraschung aller wird ihr bester Freund Xander als ihr Partner bekanntgegeben.

Als Cassia sich später auf dem feierlich überreichten Mikrochip Informationen über Xander ansehen will, passiert etwas schier Unmögliches: Es erscheint das Gesicht eines anderen Jungen - das von Ky. Cassia ist schockiert und verängstigt. Das System macht keine Fehler! Und tatsächlich wird ihr von offizieller Seite versichert, dass es sich um ein einmahliges Versehen handelt. Aber Cassia geht Kys Anblick nicht mehr aus dem Kopf. Gibt es doch die Möglichkeit zu wählen?

Rezension


Die Auswahl. Noch nicht einmal in Deutschland erschienen und schon gehypt. Ich bin kein Fan von dieser Art der Werbung, doch "die Auswahl" ist es wert. Obwohl ich ja immer noch der Meinung bin, man sollte ein Buch für sich selbst sprechen lassen und nicht mit vorangangene Bestseller bewerben sollte.

Ally Condie versteht es, uns mit einem einfachen und eindringlichen Schreibstil zu fesseln. Kein Satz erscheint einem Überflüssig, jeder trägt dazu bei, uns die Welt, in der Cassia lebt, näher zu bringen.

Anfangs war ich wenig begeistert von Cassias Weise, uns ihre Welt zu schildern: Das System ist gut. Das System macht keine Fehler. Mein Leben ist perfekt. Doch nach und nach beginnt Cassia zu zweifeln und sich in Form von kleineren Gesten zu widersetzen. Es zeigt einem, dass man sich nicht immer mit Knüppel und Faust auflehnen kann, sondern auch mit geflüsterten Worten, verbrannten Gedichten oder einfach mit dem eigenen Willen. Diese Idee wurde wunderbar umgesetzt.
Vor allem war es hier einmal der Fall, bei dem man sieht, dass niemand mit dem System zufrieden ist. Fast jeder hat in seinem Leben einmal einen "Akt des Widerstandes" geleistet und sei er noch so klein gewesen. Die Zerbrechlichkeit von Cassias Welt war förmlich greifbar und am liebsten hätte man selbst in die Geschichte eingegriffen.

Allerdings fehlt mir, wie in vielen Dystopien dieser Art, wieder die Vorgeschichte. Wie ist es zu einer solchen Gesellschaft gekommen und warum? Ich hoffe, dass das in den Nachfolgebänden näher erläutert wird.

Auch das Ende war mir etwas zu lasch. Diese ganze "Intrige" um Cassia und Ky erscheint mir doch etwas gezwungen und unrealistisch. Ich will nicht zu viel verraten, aber diejenigen, die das Buch schon kennen, wissen hoffentlich, was ich meine ;)

Die Charaktere waren durch die Bank super, egal ob Cassias bester Freund Xander, ihre beste Freundin Em, ihr kleiner Bruder Bram, ihre Eltern oder Ky. Alle samt waren glaubwürdig und einzigartig. Dennoch hat mir Ky am besten gefallen, da er von allem am tiefgründigsten war und mich einfach fasziniert hat.
Zum Anfang hin musste ich mich etwas durchbeißen, da ich mit Cassias Art, ihr Welt zu schildern, nicht zufrieden war. Ich liebe rebellische Akte und Cassia hatte davon anfangs zu wenig ;) Das Buch ist aber ab der Mitte durchgehend fesselnd, auch wenn die erhofften Höhepunkte ausbleiben.

Durch die poetischen Einschübe in Form von Gedichten wird die Geschichte emotional sehr greifbar und berührend. Man merkt, dass diese Sätze das Leben von Cassia grundlegend verändern.

Dennoch muss ich am Ende anmerken, dass ich oftmals ein Déjà-vu-Gefühl hatte. Ich manchen Dingen erinnert mich "Die Auswahl" an den Film "Equilibrium". Vor allem die Sache mit den Tabletten, Funktionären und des "Kunstverbotes" kam mir sehr bekannt vor ... Obwohl die Beiden doch sehr unterschiedlich sind, haben sie eine essentielle Gemeinsamkeit: Die Kontrolle durch das System und deren Maske. Im Film waren die Tabletten dazu da, die Emotionen der Menschen zu unterdrücken und sie unter Kontrolle zu halten. In "Die Auswahl" waren die Tabletten ebenfalls dazu da, die Kontrolle durch das System zu gewährleisten. Im Buch heißen die Aufsichtspersonen "Funktionäre", im Film heißen sie "Kleriker". Auch die ganze Situation mit der Vernichtung von Büchern, Gedichten und Gemälden hatten Film und Buch gemeinsam.
Alles in Allem kann man hier jedoch nicht von kopieren oder abschreiben sprechen. Buch und Film haben eben Parallelen, die mir persönlich aufgefallen sind ;)
An dieser Stelle kann ich nur den Film empfehlen, der ist klasse :D

"Die Auswahl" ist ein emotional ansprechendes Buch, mit tiefgründigen Charakteren, das von seiner Botschaft an den Leser lebt. Ally Condie versteht es, den Leser dort hin zu führen, wo sie ihn haben will ;)

Wertung:
Story: 4/5
Charaktere: 4,5/5
Sprache/Schreibstil: 4,5/5
Emotional: 4/5
Endwertung: 4,25
Altersempfehlung: 12+



By Lenchen

2 Kommentare:

Claudia hat gesagt…

Wow! Deine Rezi ist echt klasse! (: Das hat total meinen Leseeindruck wiedergespiegelt!
Eine Leserin mehr ist dir sicher! :D

Liebe Grüße
Claudia ♥

Lenchen ... hat gesagt…

@Claudia
Es ist immer schön, mit seinem Leseeindruck nicht alleine dazustehen :)