Freitag, 1. Juli 2011

Tagebuch der Apokalypse I

Tagebuch der Apokalypse

von J.L. Bourne
Seitenzahl: 335
Preis Hardcover: -/-
Preis Taschenbuch: 8,99 €

Klappentext

An alle Überlebenden!
Dies ist ein handgeschriebenes Tagebuch eines Mannes, der durch die zerstörten und verlassenen Städte streift - auf der Flucht vor dem Grauen, das über die Menschheit gekommen ist.

Das Tagebuch eines Mannes, der die Zukunft der Zivilisation in den Händen hält ...

Seid ihr stark genug, es zu lesen?

Meinung

Sorry! xDDDDD Erst einmal muss ich mich über den Klappentext schlapplachen xDDD So etwas übertriebenes und aufgesetztes habe ich noch nie erlebt xD
... Tagebuch eines Mannes, der die Zukunft der Zivilisation in den Händen hält ... einfach nur: xD Ich wusste gar nicht, dass der Tagebuchschreiber doch soooooo viel zu melden hat xD Seid ihr stark genug es zu lesen? Ich glaube JEDER ist stark genug dafür^^

Aber jetzt zur eigentlichen Rezension ;D
Zu Beginn des Buches hat irgendeine Seuche aus Asien die weltliche Runde gemacht und natürlich ist es, wie der Titel vermuten lässt, eine Zombieseuche, die alle Infizierten zu Untoten mutieren lässt. Also genau wie in jedem 0815-Zombie-Splasher :/
Das Buch an sich lässt ich nicht so leicht bewerten da, es durchgehend in reiner Tagebuchform geschrieben ist. Es gibt kaum wörtliche Rede und der Soldat, der es schreibt, schreibt auch wie einer: nüchtern, trocken und gefühllos. Das wäre auch gar nicht einmal so schlimm, wenn der Rest des Buches stimmen würde ... tut er aber nicht! Jedenfalls nicht wirklich^^
Klarerweise beginnt die Geschichte am Anfang der Seuche und der Soldat (jaaaaa, ich nenne ihn Soldat, da er keinen Namen hat!!!), schreibt fleißig Tagebuch darüber. Gleich das erste Manko: Ich habe keine Ahnung, wie sich die Seuche auf Amerika ausbreiten konnte. Der Soldat schaut die ganze Zeit Fernsehen oder hört Radio, um sich ein Bild der Lage zu machen. Man erfährt NICHTS über die Seuche. Irgendwann faselt der Präsident etwas von Quarantäne, dass die Leute Zuhause bleiben sollen und dass jeglichen Anzeichen einer Infektion gemeldet werden muss ... Jeder Ottonormalverbraucher wäre hier wohl etwas verwundert, bis verwirrt oder hätte einfach nur keine AHNUNG was in der Welt vorgeht! Nein! Unser hipper Supersoldat reimt sich alles zusammen, obwohl er es selbst nicht genau weiß, was Sache ist. Er hat ein ungutes "Bauchgefühl" und verbarrikadiert sich mit Vorräten (militärischen Vorräten!) für mehrere Wochen in seinem Haus.
Nach und nach rücken tatsächlich die Zombies an und landen dann auch vor seiner Haustür. Zum einen habe ich keine Ahnung, wie er militärische Vorräte bekommen hat. Im Buch hat er seinen Kumpel gefragt, ob der was organisieren kann und klar kann er^^ Ich frage mich, wie schlecht es um das Militär bestellt sein muss, dass ein einfacher Marineoffizier an Notfallvorräte rankommt?! Aber egal, dass ich noch nicht einmal das unlogischste ...
Natürlich bleibt er in seiner Zeit des Überlebens nicht alleine. Später tut er sich mit seinem Nachbar und dessen Hund zusammen und dann flüchten die beiden aus der Stadt. Aber natürlich ist es logisch, dass die Vorräte nicht so lange halten werden. Und was machen die Survivalexperten in diesem Fall? Sie klappern Supermärkte und andere Orte ab, an denen sie Vorräte vermuten. Und natürlich ist es auch absolut logisch, dass sie nach fast einem Monat immer noch auf volle (wenn auch vergammelte) Regale treffen. Schließlich kommt kein anderer Amerikaner auf die Idee, sich an einem Supermarkt zu vergreifen, wenn Horden blutrünstiger Zombies hinter einem her sind! Natürlich nicht^^ Würde mir nieeeeeee einfallen ;D NICHT!
Aber das läuft die ganze Zeit so. Nach und nach häufen sich mehr Überlebende an und es entsteht ein nettes Grüppchen, inklusive Kind und Hund. So eine Truppe will versorgt werden. Aber egal wo die Überlebenden mit dem Soldaten hinflüchten, IMMER finden sie etwas essbares oder anderes nützliches Gerät. Einmal finden sie einen vollen Tanklaster an einem verlassenen Flughangar ... welch glücklicher Zufall!? Aber auch finden sie in fast jedem Haus gebrauchsfähige Waffen und passende Munition. Ich weiß ja, dass die Amis ein gelockertes Waffengesetz haben, aber sooo locker? Der Soldat räumt in einem normalen UmDieEcke-Supermarkt haufenweise Munition ab?! Und NATÜRLICH wurde dieser Supermarkt noch nicht von anderen Überlebenden geplündert O_o
Das Buch ist einfach soooo unlogisch. Auch treffen sie kaum auf noch menschlichen Widerstand. Ab und zu düst mal eine Motorradgang vorbei, aber sonst ist nichts zu sehen. Nur am Ende werden sie mit einer größeren Gruppe konfrontiert.
Egal wo der Soldat hinläuft/hinfliegt/hinschifft, überall erwarten ihn fast volle Ressourcen?! OMG, ich rege mich schon wieder über die Story auf! Egal ...

Mich nervt schon allein die Tatsache, das der Protagonist keinen Namen hat! Man erfährt fast nichts über ihn. Man erfährt hier ein bisschen was über seine Familie, seine Kumpels von der Armee und das wars! So gut wie keine persönlichen Infos mehr?! Auch die anderen Charaktere wirken total fehl am Platz, was wohl an den ausbleibenden Dialogen liegt. Man redet nicht miteinander. Ab und zu wird einmal etwas in Anführungsstrichen gesetzt, aber mehr auch nicht.

Auch die Schreibweise hat mich überhaupt nicht angesprochen. Der Soldat beschreibt alles so furchtbar nüchtern. Zwar hat er Gefühle und die werden auch erwähnt, aber beim Leser kommt das überhaupt nicht an! Aber nach einer Weile wird es erträglich, nachdem man sich erst daran gewöhnt hat.

Was Spannung angeht, so ist sie in den ersten Zwei Dritteln des Buches eigentlich gar nicht vorhanden. Die Überlebenden und der Soldat flüchten von einem Ort zum nächsten, füllen ihre Ressourcen auf und verweilen dort dann für ein Weilchen, oder länger. Mehr passiert in den ersten beiden Dritteln nicht! Erst am Ende geht die Spannung etwas hoch, als eine zweite Gruppe ins Spiel kommt und selbst die hält nicht lange an! Das Buch ist schlicht langweilig. Man hätte soviel mehr daraus machen können, mehr Infos bringen können, damit die Geschichte an Glaubwürdigkeit gewinnt, den Charakteren etwas mehr Individualität eintrichtern und einfach ein paar größere Hindernisse einbauen, damit nicht alles wie geschmiert abläuft!
Das Buch hat soviel Potential und verschenkt es einfach an den namenlosen Soldaten! Ich glaube der Autor hatte den richtigen Hintergrundgedanken, als er dieses Buch schrieb, allerdings hat er es absolut falsch zu Papier gebracht. Der Tagebuchstil ist meiner Meinung nach, ein totaler Griff ins Klo gewesen! Die Idee mit dem Soldaten, der Tagebuch schreibt ist zwar nett, aber nicht gut umgesetzt. Hätte man allen Einträgen etwas mehr Leben eingehaucht, wäre alles sicher viel anders und für den Leser auch besser gekommen.
Ich persönlich war von der Umsetzung daher also schlichtweg enttäuscht.

Erstaunlicherweise hatte ich aber dennoch Spaß daran, es zu lesen, trotz seiner Mängel. Es hat seinen gewissen Reiz. Allerdings kann das wohl daran liegen, dass ich ziemlich Zombievernarrt bin (ähnlich wie der Typ im Nachwort xD).

Dennoch spiele ich mit dem Gedanken, mir die Folgebände anzuschaffen, denn natürlich will ich wissen, ob das Buch sich eventuell verbessert, oder nicht.
Ich war von dem Buch enttäuscht und hatte mir viel mehr erwartet.

Wertung

Story: 2/5
Charaktere: 1/5
Sprache/Schreibstil: 1,5/5 (mit viel wohlwollen^^)
Emotional: 1,5/5
Lesespaß: 3/5
Preis/Leistung: 2/5 (Taschenbuch)
Cover: 3,5/5 (zählt nicht zur Endwertung!)

Endwertung: 1,5/5

Würde ich mir das Buch noch einmal kaufen?
-> Vielleicht ... :/ Aber dann nur, weil Zombies drin vorkommen ;D xDD

von Lenchen ;D 

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