Donnerstag, 7. Juli 2011

Reptilia

Reptilia

von Thomas Thiemeyer
Seitenzahl: 349
Preis Hardcover: -/-
Preis Taschenbuch: 7,95 €
Preis Taschenbuch/Weltbildausgabe: 4,95 €

Klappentext

Als der junge Genforscher David Astbury gebeten wird, an einer Expedition in den Kongo teilzunehmen, ahnt er nicht, dass er in das Abenteuer seines Lebens gerät. Ausgerüstet mit modernster Technik reist ein Forscherteam zu einem sagenumwobenen See mitten im Dschungel - um dort ein Wesen zu bezwingen, das unbesiegbar scheint. Doch in sich trägt es den Schlüssel zur Unsterblichkeit ...

80 Millionen Jahre blieb es unentdeckt.
Bis heute.

Inhalt

Wie bereits schon im Klappentext erwähnt geht es in diesem Buch um den englischen Genforscher David Astbury. Dieser wird von der inzwischen alten Lady Palmbridge, die er aus seiner Jugend kannte, gebeten, sich auf eine Expedition in den Dschungel zu begeben. Dort soll er zum einen ihre Tochter Emily finden, die seit geraumer Zeit während einer Forschungsreise verschwunden ist. Zum zweiten soll er ihr Werk fortsetzen. Im Lac Télé soll ein prähistorisches Urzeitwesen lauern, welches die Jahrhunderte überdauert haben soll. Ursprünglich war Emily hinter ihm her, jedoch kehrten sie und ihr Team nie zurück, nur eine verstörende Filmaufnahme fand den Weg in Lady Palmbridges Hände. Nun soll David Astbury dieses Wesen und Emily finden. Begleitet wird er dabei vom australischen Wildjäger Maloney, dessen Begleiter Sixpence von den Aborigines und der afrikanischen Bioakustikerin Elieshi. Zusammen machen sie sich auf, die Legende Mokele-Mbembe zu finden.

Meinung

Ich war wirklich überrascht von dem Buch. Positiv überrascht. Ehrlich gesagt hätte ich nicht damit gerechnet, dass dieses Buch so gut sein kann. Ich hab es bei Weltbild für knapp 3 Euro mitgehen lassen und habe eigentlich nicht erwartet, dass es mich derart faszinieren würde ;D 

Das Buch ist unglaublich gut und flüssig geschrieben. Die Seiten flutschen wirklich so dahin :) Ich konnte gar nicht glauben, so schnell am Ende zu sein xD 
Besonders positiv fande ich ebenfalls, dass biologische Forschungsprozesse erläutert werden, jedenfalls für mich, da ich aktuell ein biotechnologisches Gymnasium besuche. Mein Gott, habe ich mich intelligent gefühlt, als ich bestätigen konnte, dass es vier Basen auf der Welt gibt: Adenin, Guanin, Tymin und Cytosin :DD 
Für Leute, die sich allgemein etwas mehr für Biologie und Genetik interessieren, ist das Buch sehr geeignet. 
Allerdings können wohl nicht alle z.B. etwas mit dem Wort "Restriktionsenzym" anfangen. Das hätte der Autor besser lösen können :/
Allerdings kommt das nur stellenweise vor und dürfte nicht zu sehr stören ;)

Allerdings sind mir ein paar Parallelen zu anderen Werken aufgefallen und zwar zu einem ganz bestimmten. Das Buch ähnelt von der Aussage und von den Charakteren her stark Jurassic Park.
Fangen wir einmal bei den Charakteren an:
David Astbury entspricht in manchen Dingen ziemlich genau Alan Grant. Auch er ist anfangs sehr skeptisch gegenüber der Idee von lebenden Urzeitgiganten, allerdings schlägt diese Skepsis sehr schnell in Neugier und Begeisterung um. Außerdem machen beide Charaktere eine Wandlung durch und stellen die Forschung in Frage.
Elieshi ist Dr. Sattler nicht unähnlich. Auch sie ist die einzige Frau unter Männern und weiß sich unter ihnen durchzusetzen. Auch verbindet sie mit David/Alan eine rebellische Freundschaft, die Raum für eine eventuelle Liebelei offen lässt.
Stewart Maloney, der australische Hardcorejäger könnte der Bruder von Robert Muldoon, dem Parkjäger von Jurassic Park sein. Beide sind unglaublich cool drauf und haben so ziemlich alles gejagt, was einem gefährlich werden könnte. Beide sehen Tiere als Beute und nicht als Lebewesen an sich. Beide haben keine Scheu, ihren blutigen Willen durchzusetzen (Muldoon weniger, aber Maloney sehr extrem!).
Lady Palmbridge könnte auch die Zwillingsschwester von John Hammond sein xD Beide sind reich und sind stark in Genforschungen vertreten. Beide reden am Anfang von der tollen Idee und ihren guten Absichten, die sie mit finanziellen Mitteln durchzusetzen zu beabsichtigen. Auch erpressen beide den Hauptcharakter, sich ihrem Vorhaben anzuschließen. Hammond will Grants Ausgrabungen weiter finanzieren und Palmbridge bietet David Astbury einen Lehrstuhl an einer Universität an, den er sich immer gewünscht hatte. Auch verschließen beide am Anfang die Augen vor aufkommenden ethischen Moralvorstellungen, die sie gegen Ende jedoch noch einmal überdenken.

Auch die Aussage, dass man Demut vor der Natur zeigen sollte und die Frage, wie weit man für Forschung gehen will/kann wird in etwas gleich behandelt.

Aber diese Parallelen stören nicht wirklich, nur sie sind mir persönlich aufgefallen.
Die Story ist einfach gestrikt und weicht sogut wie nie von der Haupthandlung ab. Es steht immer Mokele Mbembe im Vordergrund. Das macht die Handlung an sich leider sehr vorhersehbar. Auch der Verbleib der Charakteren war von vorneherein irgendwie klar gewesen und auch das Ende hat mich nicht wirklich überrascht. Spannend wird es auch erst zum Ende hin, denn da konnte ich das Buch wirklich nicht mehr aus der Hand legen ;D

Positives:
+ gute Charaktere, wenn auch etwas stereotypisch
+ wissenschaftlicher Hintergrund ist nachvollziehbar 
+ guter, flüssiger Schreibstil
+ die Botschaft kommt rüber

Negatives:
- nicht immer sehr spannend
- Handlung ist stark vorhersehbar
- wissenschaftliche Fachbegriffe nicht näher erklärt
- Handlung bietet nichts neues

Ich glaube das Leute, die Jurassic Park mochten, auch an Reptilia gefallen finden könnten. Eine ausgefallene, neue Story darf man jedoch nicht erwarten.

Am Schluss möchte ich noch sagen, dass ich dieses Buch unglaublich günstig für 3 Euro erworben habe und den Kauf nicht bereue ;)

Wertung:
Story: 3/5
Charaktere: 3/5
Sprache/Schreibstil: 4,5/5
Emotional: 2/5
Lesespaß: 3,5/5
Preis/Leistung: 4/5 (normales Taschenbuch)
Cover: 3/5 (zählt nicht zur Endwertung!)

Endwertung: 3,5/5 

Würdest du dieses Buch ein zweites Mal kaufen?
-> Für den Preis? Klar! :D 

von Lenchen :) 

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